Vorüberlegungen:
Alltagsdiskriminierung ist ein in Deutschland allgegenwärtiges Problem, so gaben beispielsweise mehr als ¾ aller Schwarzen in Deutschland zuletzt in einer Studie an, Diskriminierung aufgrund ihrer Hautfarbe, Migrationsgeschichte oder Religion erlebt zu haben.
Ein ähnliches Bild ergibt sich z. B. für die queere Community, Muslime oder Juden in Deutschland. Die Angriffe weisen dabei eine große Bandbreite auf: von unterschwelligen Nadelstichen über direkte Beleidigungen, vermeintliche Witze, Benachteiligung auf dem Wohnungs- oder Arbeitsmarkt bis hin zu tätlichen Angriffen, schwere Körperverletzung oder sogar Morden. Auch in Schulen sind Betroffene nicht geschützt vor Hassparolen und Angriffen. Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum muss daher nicht nur eine verstärkte Sensibilisierung für menschenfeindliche Aussagen erfolgen; es muss auch die Zivilcourage und Handlungsfähigkeit der „Bystander“ gestärkt werden, sodass diese sich trauen und in der Lage sind, Betroffenen beizustehen. Ziel des Kurses war es, im Sommer 2023 ein Argumentationstraining auszuarbeiten, mit dessen Hilfe andere Jugendliche befähigt werden, menschenfeindlichen Aussagen souverän und erfolgreich zu begegnen.
Projektplanung:
Dazu setzten sich die Lernenden zunächst mit unterschiedlichen Formen der Diskriminierung und typischen rechten Parolen sowie mit verschiedenen Strategien des Begegnens solcher Aussagen auseinander. Daraus entwickelten sie einen Workshop, den sie im Sommer zweimal durchführten: einmal im Rahmen von „Wismar is(s)t international“ am Gerhart-Hauptmann-Gymnasium und einmal im Rahmen des Jugendfestivals „Fette Weide“.